Internationaler Markt

Die Ölpreise legten gestern wider Erwarten zu und stehen nun auf einem Dreimonatshoch deutlich über 64 Dollar je Barrel. Die Marktbeobachter rauften sich wohl weltweit die Haare, aber Brent-Rohöl sprang tatsächlich nach oben, als Präsident Trump twitterte, dass eine Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelskrieg „sehr nahe“ sei.

Das mag dieses Mal so sein, aber bei den letzten gefühlt 500 Ankündigungen dieser Art folgte das Dementi auf dem Fuß. Doch auch gestern kauften die Trader reflexartig zu, als der Satz über den Ticker lief, zumal die Aktienmärkte in den USA gleichzeitig auf ein neues Allzeithoch kletterten. Da wollte man nicht abseits stehen.

Für ein positives Feeling sorgten im Markt auch neue Daten aus Indien. Zusammen mit China ist das Land die wichtigste Quelle zusätzlicher Ölnachfrage. Die Zahlen haben in diesem Jahr bislang enttäuscht. Eine schwache Wirtschaft und ein Einbruch bei den PKW-Verkäufen reduzierten das übliche Plus auf Null. Doch im November zeigte der Subkontinent einen merklich höheren Ölverbrauch, der 10 Prozent über dem Vorjahresmonat lag.

Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Schwerer wog gestern der neue Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA). Sie sieht den Ölmarkt nach wie vor stark überversorgt. Selbst wenn die neuen OPEC-Beschlüsse aus der letzten Woche vollständig umgesetzt werden, wird es in den nächsten Monaten zu einem starken Lageraufbau kommen, weil andere Länder immer mehr Öl bereitstellen. Fast eine Million Barrel pro Tag werden im ersten Halbjahr wohl ungenutzt in die Öltanks wandern und das Preisniveau drücken, so die Prognose der IEA.

Dazu trägt neuerdings auch Norwegen bei. Das Riesenfeld Johan Sverdrup baut seine Förderung in großen Sprüngen aus und kann seit dieser Woche bereits 400.000 Barrel pro Tag im Markt anbieten. Das ist fast dieselbe Menge, um die das OPEC-Kartell den Markt verknappen will. Da Europa gut versorgt ist, müssen die Tanker das norwegische Öl bis nach China transportieren. Und Norwegen steht nicht allein. Auch Guayana wird in den kommenden Monaten erstmals zum Ölexporteur, nachdem ExxonMobil dort große Ölfelder entdeckt hat.

Heute morgen interessiert das jedoch kaum jemand. Alle Augen richten sich hoffnungsvoll auf Washington. Die Stimmung ist gut. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 59,54 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 64,67 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 592,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8948 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1172 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl wird heute teurer, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise stehen am frühen Morgen bei knapp über 64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Damit folgt Heizöl den höheren Rohölpreisen. Der stärkere Euro dämpft jedoch den Effekt.

Der Markt ist noch immer relativ ruhig. Die Bestellaktivität ist auf mittlerem Niveau. Schon seit fast zwei Monaten bewegen sich die Heizölpreise in einer engen Preisspanne. Das lässt keine Kaufpanik aufkommen. Auch der Winter zeigt sich bislang von seiner harmlosen Seite. Die Temperaturen sollen sogar wieder steigen, was den Heizölverbrauch in Deutschland drosseln dürfte.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt für die nächsten Tage erwartungsgemäß nur eine mittlere Kaufneigung an.

Der Preisoptimismus ist noch immer da. Drei von vier Stimmen (76%) rechnen in der tagesaktuellen Umfrage mit fallenden Heizölpreisen. Das ist ein durchschnittlicher Wert.

Die Preischarts stützen diese Einschätzung jedoch nicht mehr. Die Heizölpreise sind aus dem bislang tonangebenden fallenden Preiskanal seit September nach oben ausgebrochen. Ein Warnsignal. Auch in der mittleren und längeren Frist zeigen die Preistrends nach oben.

Was tun? Trotz der guten Versorgungslage zieht es die Ölpreise im Moment nach oben. Die deutschen Heizölpreise sind jedoch noch in der Nähe des Jahrestiefs. Da die kalten Wintermonate noch vor uns liegen und die Lieferzeiten in manchen Regionen lang sind, sollte man bei niedrigem Tankstand umgehend ordern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil