Internationaler Markt

Ein Preisrutsch an ICE und NYMEX gestern Nachmittag drückte Brent nahe an die 75-Dollar-Marke und ließ WTI Richtung 71 Dollar pro Barrel fallen.

Seit Tagen sorgen sich die Trader wieder stärker um die globale Konjunkturentwicklung und die künftige Ölnachfrage. Gestern verstärkten die bevorstehenden Zinsentscheide der US-Notenbank Fed und der europäischen EZB die konjunkturelle Unsicherheit. Meldungen über nach wie vor hohe russische Ölexporte trotz des eigentlich seit zwei Monaten geltenden Kürzungsvorhabens gaben deutlich bärische Impulse. Enttäuschende Zahlen aus China vom vergangenen Wochenende belasteten die Futures zudem weiter: Die chinesische Produktionstätigkeit soll im April überraschend zurückgegangen sein. Als größter Ölimporteur weltweit messen die Trader dem Land erheblichen Einfluss auf die Marktentwicklung bei.

Seit gestern tagt der Fed-Zinsausschuss und wird den neuen Leitzinssatz heute Abend verkünden. Die EZB-Ratssitzung findet am Donnerstag mit anschließender Pressekonferenz statt. Als wahrscheinlich gilt, dass beide Notenbanken den Zinssatz um 25 Basispunkte anheben, die EZB vielleicht sogar um 50 Basispunkte. Während die Analysten bei der US-Notenbank Fed davon ausgehen, dass es sich um die letzte Erhöhung in Folge handeln dürfte, gehen sie bei der EZB noch von weiteren Zinsschritten aus, um die hartnäckige Inflation im Euroraum zu bekämpfen. Beide Anhebungen dürften die Wirtschaft belasten und damit die Ölnachfrage schwächen.

Von den wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes API gehen gemischte Impulse aus. In der vergangenen Nacht meldete API deutlich gesunkene Rohölbestände, einen moderaten Rückgang bei den Destillaten und einen leichten Anstieg der Benzinvorräte. Die Trader warten nun auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Nachmittag, die auch Daten zu Angebot und Nachfrage beinhalten.

Aufschlussreiche Nachrichten erwarten die Marktteilnehmer dann noch einmal zum Ende der Woche, wenn Saudi Aramco voraussichtlich die Verkaufspreise für Juni veröffentlichen wird. Die Preise des weltweit größten Ölhandelskonzerns aus Saudi Arabien dienen als wichtige Anhaltspunkte, um die künftige Nachfrageentwicklung einzuschätzen.

Die Notierungen an den Ölbörsen hatten sich nach dem gestrigen Preisrutsch heute früh zunächst wieder stabilisiert. Zur Stunde jedoch starten sie einen weiteren Abwärtstest.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 70,61 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 74,35 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 649,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9058 Euro. Damit ist der Euro 1,1037 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind heute früh auf ihren tiefsten Stand seit gut 15 Monaten gesunken.

Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von rund 88 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3000 Liter).

Mit dem jüngsten Preisrückgang hat sich das Bestellaufkommen deutlich belebt. Doch Heizölkunden sind zugleich optimistisch, dass es in naher Zukunft weiteren Abwärtsspielraum geben könnte. Damit sind die Bestellaktivitäten zwar hoch, ein Run auf das günstigere Heizöl bleibt vorerst jedoch aus.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf der zweithöchsten Stufe für die Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 84 Prozent künftig sinkende Preise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, sollte die vergleichsweise günstige Preissituation nutzen. Wer ohne Eile nach einer Kaufgelegenheit sucht, kann beobachten, ob noch mehr Nachlass drin ist.

Im Übrigen sind wir mehr den je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil