Internationaler Markt

Einmal im Jahr treffen sich namhafte Vertreter aus Energie-, Finanz- und Technologiewirtschaft sowie Politik zur CERAWeek in Houston, Texas, um eine Reihe energierelevanter Themen zu diskutieren. Die Veranstaltung findet in dieser Woche statt. Während die Klimadebatte seit einigen Jahren ihren festen Platz im Programm gefunden hat und Anlass für Abkündigungen alter Geschäftsmodelle bot, steht in diesem Jahr die Versorgungssicherheit mit fossilem Öl und Gas erneut auf der Agenda. Ursächlich ist die Neuordnung des globalen Energiemarkts nach dem Bruch zwischen Russland und seinen westlichen Kunden.

Eine verantwortungsvolle Energiedebatte ist ein ausgewogener Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Versorgungssicherheit. Auf den seit Jahren unterbelichteten dritten Aspekt wurden wir im letzten Jahr mit Nachdruck aufmerksam gemacht. Hierzulande fand er Ausdruck im Diktat einer kriegerischen Realität, der sich der monothematisch vorgebildete Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz unter sichtbaren Schmerzen stellen musste. Eine gern und viel zitierte Entschuldigungsformel zur offenbar gewordenen Abwesenheit von Versorgungssicherheit lautet, hätten wir die ökologische Wende früher vollzogen, stünden wir nun nicht so schutzlos da.

Als Schuldige der verpassten ökologischen Wende eignen sich Vertreter der Ölindustrie besonders gut. Das liegt unter anderem an ihrer historisch geprägten Verhaltensweise, gar nicht oder schlecht über ihre Interessen zu kommunizieren und zu diskutieren. So entstand das öffentliche Bild von verschlagenen J.R. Ewing Typen in den Konzernzentralen der Ölgesellschaften. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass seit fast 50 Jahren öffentlich bekannt ist, auf welch kritischem Weg wir uns mit dem Wohlstand und Überfluss bietenden Energiekonsum befinden. Er hat uns so leichtfertig wie abhängig gemacht. Das zu verhindern, liegt genauso sehr in der Verantwortung des Verbrauchers wie des Herstellers. Gewählte Politiker biederten sich indes immer wieder bei Verbrauchern an, indem sie sie von jedweder Mitverantwortung freisprachen.

Auf der CERAWeek betonen geachtete Stimmen, dass zur Aufrechterhaltung von Versorgungssicherheit immer noch fossile Energieträger benötigt werden, nicht weil sie für Produzenten so profitabel sind, sondern weil sie immer noch am schnellsten aktivierbar sind. Profitabilität ist keinesfalls die alleinige Angelegenheit fossiler Unternehmen. Das ist spätestens seit der Debatte um die Abschöpfung sogenannter Übergewinne bekannt. Die waren bei Produzenten von Wind- und Solarstrom ähnlich hoch wie bei Ölgesellschaften. Weder bei den fossilen noch bei den regenerativen Energien sollte man per se davon ausgehen, dass unbotmäßige Gewinne zur unternehmerischen Grundüberzeugung gehören. In beiden Fällen basieren sie auf unweitsichtiger politischer Einflussnahme in komplexe Marktzusammenhänge.

Dem Ölmarkt fehlte es in den letzten Monaten, als die chinesische Wirtschaft lahmte, nicht an Öl. Selbst jetzt, da China den Ölverbrauch wieder hochfährt, ist noch kein Mangel zu spüren. Was sich aber abzeichnet, ist ein Mangel an Reservekapazitäten. Sobald ein weiteres absonderliches Ereignis auftritt, droht Knappheit zu Tage zu treten und die Ölpreise wieder explodieren zu lassen. Die Debatte, die nun geführt werden muss, dreht sich um die Frage des erneuten Aufbaus einer fossilen Sicherheit oder des bewussten Eingehens einer mangelhaften Sicherheitslage, um das Angebot fossiler Energien kurz zu halten. Sie mündet in eine alltägliche Energiepreisdebatte. Können und wollen wir uns teurere Energie zum Bremsen des Klimawandels leisten. Die Beantwortung dieser Frage muss die Regierung verantwortungsvoll, das heißt ohne demagogische Visionen, moderieren. Die Antwort selbst obliegt dem Volk.

An den Börsen schwingen die Ölnotierungen munter und langsam aufwärts. Man nimmt an, dass Statements von der CERAWeek darin eingeflossen sind.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 80,30 Dollar und das Barrel Brent zu 85,98 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 847,50 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9377 Euro. Damit kostet der Euro 1,0671 Dollar.

Nationaler Markt

In den Heizölpreisen machen sich die Vorgaben der internationalen Börsen zunehmend bemerkbar, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Im kürzesten Zeitbereich liegt nun ein Seitwärtstrend vor. Der Abwärtstrend in der 6-Monats-Ansicht wird mit dem Anschlag des Preises an die obere Grenze schwächer werden. Die weiteren Zeitbereiche sind noch nicht von Trendveränderungen betroffen. Die Preisentwicklung hat hier noch reichlich Luft nach oben, die sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nutzen wird.

Im Binnenmarkt ist das Bestellaufkommen entspannt. Die Lieferzeiten drohen nicht davonzulaufen. Gleichzeitig erweist sich die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise als stabil hoch. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung für fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank es verlangt, sollten Sie einfach kaufen.

Medien berichten in diesen Tagen über zügellosen Aktivismus innerhalb der Bundesregierung zum Thema Öl- und Gasheizungsverbot. Da die Reduzierung des Verbrauchs mit energetischer Sanierung nicht plangemäß voranzutreiben ist, meint der grüne Teil der Ampel in der Technologieeinschränkung eine treffsichere Keule gegen den Klimawandel erkannt zu haben. Das ist nur theoretisch plausibel. Praktisch wird es an der Verfügbarkeit von Handwerkern, Wärmepumpen, regenerativem Strom sowie nachhaltig erzeugter Biomasse scheitern.

Politik tut sich schwer mit ganzheitlichen Ansätzen. Das hindert sie nicht daran, unsinnige Entscheidungen zu treffen, wenn diese für ihren Teil der Bevölkerung schönen Erzählungen folgen. Glaube schlägt Vernunft, auch und vielleicht gerade in modernen, komplexen Gesellschaften.

In diesem Fall ist man gut beraten, selbst das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und der Annullierung gültiger Termine zuvorzukommen. Wer auf die Versorgungssicherheit des selbst bevorrateten Heizöls setzt, sollte sich noch in diesem Jahr um die Installation eines neuen Brennwertkessels kümmern. Der spart auch Energie und er bietet eine bis 2045 währende Bestandsgarantie. Gleichwohl wird der folgende Absatz hier solange stehen, bis etwas anderes Gesetz wird.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil