Internationaler Markt
Nach einem entspannten Jahresauftakt zieht es die Ölpreise nun wieder aufwärts. Im Laufe der letzten Woche wurden die Preise vor allem durch die Produktionskürzungen der OPEC sowie die anstehenden Gespräche zwischen den USA und China zum Handelsstreit gestützt.
Saudi-Arabien zeigte sich bereits im Dezember hochmotiviert. Es kürzte die Produktion bereits kräftig und hob die Preise für Öllieferungen in die USA und nach Asien an. Damit machte das Land deutlich, wie ernst der aktuelle Kürzungsbeschluss der OPEC genommen wird. Allerdings liefern erst die Monatsreporte von IEA, EIA und OPEC in den nächsten Tagen hierzu genauere Zahlen.
Heute starten die ersten unmittelbaren Verhandlungen zwischen den USA und China zum Handelsstreit. Vertreter der USA reisten eigens dafür zum Kontrahenten, um in mehrtägigen Gesprächen eine Einigung in diesem Konflikt zu erarbeiten. Die Verhandlungsbereitschaft der beiden Parteien schürt die Hoffnung der Marktteilnehmer auf einen positiven Durchbruch. Dies würde das Wirtschaftswachstum wieder stärken und die Ölnachfrage anheben. Auch diese Aussichten wirken sich stützend auf die Ölpreise aus.
Der Einfluss dieser bullischen Impulse konnte durch die US-Bestandsdaten nicht gebrochen werden. Zwar wurde am Freitag ein weiterer Anstieg der Preise durch die Bestandsdaten begrenzt, aber eine erneute Abwärtsbewegung konnte nicht ausgelöst werden. Bei einer gestiegenen Raffinerieauslastung zum Jahresende sind auch die Gesamtölbestände angestiegen. In Kombination mit der schwächeren Nachfrage sind diese Daten durchaus belastend für die Ölpreise einzustufen. Da die Feiertage und der Jahreswechsel aber als Ausnahmesituation angesehen werden können, ist der Einfluss der aktuellen Bestandsdaten kaum spürbar.
Die Veränderung der Lagerbestände in den USA in der Übersicht:
Rohöl: -4,5 Mio. Barrel (API) bzw. 0,0 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +4,0 Mio. Barrel (API) bzw. +9,5 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +8,0 Mio. Barrel (API) bzw. +6,9 Mio. Barrel (DOE)
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen etwas höher als am vergangenen Freitag in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 48,92 Dollar und das Barrel Brent zu 58,19 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 541,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8748 Euro. Damit kostet der Euro 1,1431 Dollar.
Nationaler Markt
Die kundenfreundliche Abwärtsbewegung der Heizölpreise scheint vorerst beendet zu sein. Sie steigen weiter leicht an.
In unserer 3-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz ist dieser Anstieg sehr gut zu erkennen. 100 Liter schwefelarmes Heizöl bei einer Standardlieferung (3000 Liter) kosten im deutschlandweiten Durchschnitt inzwischen wieder über 66 Euro. Das sind schon rund 2 Euro mehr als noch zu Beginn des Jahres.
Das Interesse an Heizöl im heimischen Heizölmarkt ist aktuell überdurchschnittlich hoch. Die meisten unserer Kunden beobachten die Preisentwicklung nicht nur sehr genau, sondern sie entschließen sich auch zum Kauf, um sich vor einem weiteren Preisanstieg abzusichern.
Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. Aktuell steht die Kaufbereitschaft auf höchstem Niveau. Unsere Lesereinschätzung steht nur noch auf einem Wert von 59 Prozent für die Erwartung an fallende Heizölpreise. Die Aussage dieser beiden Instrumente kann als Kaufempfehlung unserer Kunden verstanden werden.
Unsere Preistrends zeichnen ein mehrdeutiges Bild. Während die kurzfristige 3-Monatsansicht unserer aktuellen Heizölpreis-Tendenz noch weiter abwärts zeigt, hat sich in der 6-Monatsansicht die Formation des Dreiecks gebildet. Für die Preisentwicklung bedeutet diese Konstellation, dass momentan jede Richtung möglich ist. Die längerfristigen Aussichten (3 und 5 Jahre) bleiben nach wie vor wenig optimistisch. Hier richten sich die Preistrends weiterhin aufwärts. Einzig unsere 10-Jahresansicht weist noch einen Abwärtstrend auf.
Unser simpler Rat an alle Unentschlossenen lautet: Behalten Sie nicht nur den Heizölpreis sondern auch die Lieferzeiten im Blick, denn diese sind aktuell recht lang. Kaufen Sie jetzt, wenn Sie Heizöl benötigen! Wenn Sie noch etwas Spielraum im Tank haben, bleiben Sie nah an den Preisen. Eventuell erwarten Sie noch günstigere Kaufmomente.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil