Internationaler Markt

Die US-Regierung möchte die Ölexporte aus dem Iran vollständig unterbinden. Um das zu erreichen, werden die umfangreichen Ausnahmegenehmigungen zu den Sanktionen ab Mai beendet. Betroffen sind davon neben dem Iran als Lieferant China, Südkorea, Japan, Taiwan, Indien, Türkei, Griechenland und Italien als Abnehmer des Öls. Die Nachricht trieb die Rohölnotierungen gestern um 2,5 bis 3 Prozent in die Höhe. Gasöl und Heizöl kamen etwas glimpflicher davon.

Mit der Maßnahme werden dem Markt weitere eine Million Barrel Öl entzogen. Das ist in dieser Phase, da die Nachfrage saisonbedingt wieder anzieht, bitter. In Folge der Produktionskürzungen der OPEC-Allianz ist bereits eine knappe Versorgungslage entstanden. Unerwartet kommt die Verschärfung der Ölsanktionen gegen den Iran indes nicht. Sie war nicht zuletzt ein Argument für die prognostizierte Verteuerung im Verlauf der ersten Jahreshälfte.

Der US-Präsident wird sich nun wieder bemühen, für Ausgleich durch ihm wohl gesonnene OPEC-Mitglieder wie beispielsweise Saudi-Arabien zu sorgen. Das wird kein Selbstläufer, da er das Königreich im letzten Jahr, als er Beistand erhielt, mit den Ausnahmegenehmigungen brüskierte. Dadurch war zu viel Öl im Markt. Die Preise brachen ein. Das brachte ihm zwar den Jubel seiner Wähler aber auch die Verärgerung Riads ein. Möglicherweise wird diesmal die gesamte Allianz einlenken, indem sie die ohnehin nicht mehr einmütig befürworteten Kürzungen Ende Juni in keine oder eine reduzierte Fortsetzung schickt.

Da ist reichlich Stoff für Spekulation im Spiel. Analysten ließen bereits wissen, dass sie mit fortgesetzten Produktionskürzungen mindestens 80 Dollar für das Barrel Brent erwarten und bei deren Beendigung weniger als 70 Dollar.

Die Wirkung der gestrigen Nachricht wurde durch ein Force Majeure aus Nigeria auf 0,15 Mio. Barrel Rohöl verstärkt. Das Öl fehlt derzeit wegen eines Pipelinebands, der am Sonntag bei einem versuchten Diebstahl durch Anbohren der Leitung ausgelöst wurde.

Nach einem kräftigen Preisanstieg gestern zeigen sich die Ölbörsen heute Morgen beruhigt. Das dürfte sich am Nachmittag ändern, wenn die Händler der Wall Street den Dienst antreten.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 66,15 Dollar und das Barrel Brent zu 74,64 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 649,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8891 Euro. Damit kostet der Euro 1,1247 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise machen einen ordentlichen Satz nach oben, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Wirklich überraschend kommt die Bewegung nicht. Teuerung lag seit Wochen in der Luft. Nun wurde sie durch den Willen der USA zu verschärften Iran-Sanktionen ausgelöst. Der aktuelle Heizölpreis wird nicht das obere Ende der Fahnenstange sein.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist infolge der Feiertage und der sommerlichen Temperaturen ruhig geworden. Kunden interessieren sich kaum noch für Heizöl. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise bleibt wechselhaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht bei sehr geringem Gesamtinteresse immer noch auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern kaum Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt nur im längsten Zeitbereich ein Abwärtstrend auf. Die untypische 12 Monatsansicht lässt einen Seitwärtstrend erahnen. Alle anderen Bereiche zeigen Aufwärtstrends.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Der Preis wird in den kommenden Wochen höchst wahrscheinlich noch weiter ansteigen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil