Internationaler Markt

Die Ölpreise suchen vor den Feiertagen ihre Richtung. Aktuell gibt es einige stützende Impulse, die mit der preisdämpfenden Aussicht auf eine Rezession im kommenden Jahr ringen. Zwei Abwärtstests verpufften gestern jedoch erfolglos. Unter dem Strich hielten Brent und WTI in etwa ihr Niveau.

Um 54 Prozent sollen die russischen Ölexporte auf dem Seeweg laut Finanzdienstleister Bloomberg zuletzt eingebrochen sein. Die Information bezieht sich auf die Woche zum 16. Dezember, die zugleich auch die erste volle Woche nach Inkrafttreten des EU-Embargos war. Allerdings sorgten zeitgleich Instandhaltungsarbeiten im russischen Hafen Primorsk für einen deutlichen Rückgang der Verlademengen – von rund 429.000 Barrel täglich (B/T) auf knapp 260.000 B/T. Da der 4-Wochendurchschnitt der Exporte aber ebenfalls auf ein neues Tief in diesem Jahr absackte, steckt in den Bloomberg-Daten begrenzt bullisches Potenzial.

Der Startschuss für das Auffüllen der strategischen Ölreserven in den USA stützt weiterhin die Ölpreise. Auch wenn die zunächst anvisierte Menge von 3 Millionen Barrel Rohöl eigentlich ein Witz ist, zeigt dieser Schritt, dass die USA von jetzt an bei günstigen Preismomenten mit weiteren Kaufprogrammen die Gesamtnachfrage anheben wird. In diesem Jahr hatte das Land insgesamt 180 Millionen Barrel seiner strategischen Reserven auf den Markt gegeben, um die Angebotsknappheit abzufedern.

Mit der angekündigten Kältewelle in weiten Teilen der USA erwarten die Trader einen merklich höheren Heizbedarf und damit eine steigende Nachfrage sowie gleichzeitig Probleme bei Förderung und Transport von Öl. Unternehmen dürften deshalb vorsorglich größere Mengen einkaufen, um Engpässe und Preisanstiege zu umgehen. An den Ölbörsen wird das zumindest kurzfristig eingepreist.

Hinter alldem steht die Sorge, dass der Markt insgesamt aktuell an Angebot verliert. Doch auch der Blick in die Zukunft wird an ICE und NYMEX weiter gehandelt und da steht eine bevorstehende Rezession in 2023 mit preisdämpfenden Impulsen ganz oben auf der Agenda.

Die Notierungen an den Ölbörsen starteten heute Morgen mit einem erneuten Abwärtstest, der jedoch bereits wieder Geschichte ist. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 76,94 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 80,80 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 887,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9405 Euro. Damit ist der Euro für 1,0630 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise konnten in der ersten Wochenhälfte einen kleinen Teil ihres jüngsten Anstiegs wieder abgeben, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Jetzt stockt der Abgang. Die kurzfristigen Trendkanäle bleiben allerdings abwärtsgerichtet.

Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt heute Morgen 122,30 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Die Heizölkäufe sind seit dem letzten Preisanstieg stark zurückgegangen. Die Hoffnung, dass wieder mehr Abgang drin ist, bleibt unter den Heizölkunden hoch.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 80 Prozent künftig sinkende Preise.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Beobachten Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie die Gelegenheit, wenn sich noch günstigere Preismomente ergeben.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil