Internationaler Markt

Die Schäden durch Hurrikan Ida an den Ölanlagen im und am Golf von Mexiko sind noch immer nicht vollumfänglich erfasst. Die Bewertung läuft weiter auf Hochtouren. Doch heute schiebt sich die Vollversammlung der OPEC+ in den Vordergrund. Sie startet um 17 Uhr. Auch wenn die meisten Analysten davon ausgehen, dass die Allianz ihre Förderung im September und Oktober wie geplant jeweils um 400.000 Barrel täglich anheben wird, steigt die Anspannung im Vorfeld. Es gilt die Devise: Die OPEC und ihre Partner sind noch immer für eine Überraschung gut gewesen. Das macht die Ölfutures heute für Schwankungen anfällig.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die OPEC+ heute die Steigerung ihrer Fördermengen wie erwartet bestätigen. Die sturmbedingten Produktionsausfälle in den USA dürften die Planung um einen weiteren Punkt stützen. Immerhin sollen mindestens 2 Millionen Barrel Raffineriekapazität derzeit von den Ausfällen betroffen sein. Außerdem geht das Technische Gremium der Allianz inzwischen davon aus, dass die Unterversorgung des Weltmarktes noch weit in das kommende Jahr hineinreichen wird – weitere Mengen also Abnehmer finden werden.

Heute Nachmittag stehen zudem die Ölbestandsdaten des US-Energieministeriums auf dem Terminkalender. Die vorläufigen Zahlen des Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) aus der vergangenen Nacht stützen die Ölpreise am frühen Morgen zunächst, nachdem sie gestern im Tagesverlauf abgesackt waren. API meldet einen überraschend starken Rückgang bei den Rohölreserven. Die Benzinvorräte sollen wider Erwarten gestiegen sein. Grund dafür könnte die ausklingende Fahrsaison in den USA sein. Die Sturmauswirkungen sind noch nicht im Bericht enthalten.

Sobald die OPEC+ ihre Entscheidung gefällt hat, werden die Trader die aktuelle Versorgungslage in den USA zurück auf die Agenda holen. Erste Einschätzungen sprechen zwar dafür, dass die Offshore-Ölproduktion voraussichtlich bald in gewohnter Menge zurück ist. Doch es dürfte noch einige Tage dauern, bis man mithilfe von Erkundungsflügen gesicherte Erkenntnisse dazu hat. Die Raffinerien dürften länger brauchen, bis der Normalbetrieb wieder hergestellt ist. Das liegt vor allem am beschädigten Stromnetz entlang der Küste. Hier ist die Rede von zwei bis vier Wochen bis zur Wiederinbetriebnahme. Zurzeit fürchten die Marktteilnehmer Engpässe bei der Versorgung mit Produkten, zumindest regional. Ob die Furcht begründet ist, wird anhand des DOE-Berichts zu prüfen sein. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass Rohöl zügig in gewohnter Menge zur Verfügung stehen wird.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen dicht am Niveau von gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 69,04 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 72,17 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 604,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen 0,8468 Euro wert. Damit ist der Euro für 1,1812 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen zur Wochenmitte weiter zu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Am Morgen stehen sie über dem bisherigen Jahreshoch, das sie im Juli markiert hatten. Ob es heute zu einem neuen Preisrekord kommt, hängt auch vom Beschluss der OPEC-Allianz ab, die am Abend über weitere Produktionserhöhungen entscheidet.

Heizöl kostet heute Morgen im Bundesdurchschnitt knapp über 70 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Heizölkunden sind derzeit mäßig optimistisch: In der Lesereinschätzung erwarten 69 Prozent künftig sinkende Preise. Das animiert auch bei steigenden Preisen zu einer Bestellung.

Die kurz- und mittelfristigen Trendkanäle, die für die Kaufentscheidung interessant sind, bilden eine Situation ab, die wenig Hoffnung auf niedrigere Preise gibt. Der Heizölpreistrend für den 3-Monatszeitraum ist seitwärts ausgerichtet. In der 6-Monatsansicht wird ein Aufwärtstrend immer wahrscheinlicher, während dieser für den Jahreszeitraum seit Längerem angezeigt ist.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank bald füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg gehen. Wegen der bevorstehenden Entscheidung der OPEC+ kann es heute zu Preisschwankungen kommen. Das sollten Sie im Blick behalten.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil