Internationaler Markt

Die US-Ölbestandsdaten erhalten zur Wochenmitte die volle Aufmerksamkeit der Trader an ICE und NYMEX. Die Vorräte an Rohöl sind in den USA in der abgelaufenen Berichtswoche deutlich gesunken, meldete das American Petroleum Institute (API) gestern in den späten Abendstunden. Experten hatten damit gerechnet, allerdings fällt der Rückgang bedeutend höher aus als erwartet. Das macht die vorläufigen Zahlen bullisch – preistreibend. Bei den Produktreserven legten die Destillate (Heizöl und Diesel) zu, während Benzin abnahm.

Die Ölpreise sind mit den API-Bestandsdaten bereits einen moderaten Schritt aufwärts gegangen. Mit einer deutlicheren Reaktion werden die Marktteilnehmer voraussichtlich bis zur Veröffentlichung der Zahlen des Department of Energy (DOE) warten, die heute um 16.30 Uhr folgt. Es wird vermutet, dass das DOE die rückläufigen US-Rohölreserven bestätigt. Das spricht für Aufwärtspotenzial. Stützend wirkt zudem die Aussicht auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Beide Parteien werden sich noch in dieser Woche zu Gesprächen treffen. Iran konnte indes seine Rohölexporte im Vergleich zu den letzten Monaten steigern. Bis zum 19. August sollen aus den südlichen Häfen des Landes 3,7 Mio Barrel täglich (B/T) ausgeführt worden sein – eine Steigerung von 160.000 B/T verglichen mit dem Vormonat. Damit übernimmt Iran Marktanteile anderer Länder.

Insgesamt bleibt die Unsicherheit im Markt und wird nach wie vor für Preisschwankungen sorgen. Sie betrifft zum einen den Handelsstreit. Ob sich die USA und China, die sich in jüngster Vergangenheit mit Handelszöllen belegten, annähern werden, muss sich erst zeigen. Ob dies ausreicht, um das Wirtschaftswachstum der beiden Länder, das bereits geschwächt wurde, wieder zu stärken und damit die Ölnachfrageprognosen anzuheben, bleibt ebenfalls abzuwarten. Zum anderen ist weiterhin unklar, wie stark die Iran-Sanktionen der USA letztendlich wirken werden. Im November steht die Ausweitung auf den Ölsektor bevor.

Die Rohölpreise tendieren heute Morgen bereits aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 66,15 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 72,91 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 653,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8637 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1575 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl wird heute Morgen fast überall in Deutschland etwas teurer. Wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt, setzt sich damit innerhalb des aufwärts gerichteten Trendkanals trotzdem noch die kurzfristige Seitwärtsbewegung fort.

Heizölkunden sind seit Wochenbeginn wieder aktiver. Die Heizölpreise schwanken, machen derzeit jedoch keine großen Sprünge. Entsprechend ist die Spekulationsfreude unter den Kunden durchschnittlich ausgeprägt. Es ist zu vermuten, dass diejenigen, die eine Tankfüllung brauchen, jetzt einfach bestellen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung erwarten 75 Prozent künftig sinkende Preise.

Die mehrdeutigen Preistrends bringen derzeit wenig Klarheit bei der Suche nach der richtigen Kaufentscheidung. Für den kurzfristigen Zeitraum (3 Monate) gibt es einen leichten Aufwärtstrend. In der 6-Monatsansicht zeigt der Trendkanal schwach abwärts. Die Charts der mittel- und längerfristigen Zeitabschnitte weisen Aufwärtstrends aus. Die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert seit Langem unverdrossen sinkende Ölpreise.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie die günstigen Momente von Preisschwankungen für eine Bestellung nutzen. Heute tendieren die Preise zunächst leicht aufwärts, im Tagesverlauf könnten sie bei entsprechender Datenlage des DOE-Reports weiter zulegen. Das sollten Sie im Blick behalten.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil