Internationaler Markt

Die Preise für Heizöl und Rohöl bleiben in unmittelbarer Nähe des Jahreshochs. Zusätzlich belastet der starke Dollar den deutschen Markt.

Dennoch gewinnt man den Eindruck, dass der Aufwärtstrend der letzten Monate allmählich ausläuft. Die drohenden Sanktionen der USA gegen den Iran verlieren für den Ölpreis allmählich an Zugkraft. Sie scheinen mittlerweile eingepreist zu sein.

Daher kommen nun wieder fundamentale Daten aus dem Ölmarkt in den Blick. Am Freitag wurde aus den USA gemeldet, dass die Zahl der aktiven Bohranlagen (Rigs) in der letzten Woche um fünf Rigs zugelegt hat. Aktuell wird mit 825 Anlagen gleichzeitig in den USA gebohrt. Das ist der höchste Stand seit drei Jahren.

Die Schieferölschwemme schwappt also weiter auf den Markt. Lediglich die Überlastung der Infrastruktur im wichtigen Permian-Becken bremst den Anstieg. Die Engpässe sorgen dafür, dass die lokalen Ölpreise weit unter den nationalen Durchschnitt gefallen sind.

Ebenfalls am Freitag wurden die neuen Spekulationszahlen für die Ölbörsen veröffentlicht. Die Wetten auf höhere Ölpreise wurden in der letzten Woche nur um 6 Mio. Barrel abgebaut. Weiterhin spekulieren die Fonds also mit 1,4 Milliarden Barrel auf steigende Preise für die Rohölsorten Brent und WTI und die wichtigsten Ölprodukte.

Das liegt in unmittelbarer Nähe des Allzeithochs vom Januar. Die Spekulanten setzen also nach wie vor auf steigende Ölpreise und nehmen bislang kaum Gewinne mit.

Ähnlich optimistisch bleibt die OPEC. Die Quoten zur Förderkürzung werden nach wie vor übererfüllt. Das geschieht allerdings nicht freiwillig. Vor allem die Ölproduktion in Venezuela ist im freien Fall, da die Investitionen nahe dem Nullpunkt sind. Die Einnahmen aus den Ölexporten fließen in den Staatshaushalt oder wandern nach China, da große Kredite mit Öllieferungen abbezahlt werden müssen.

Auch die nach wie vor starke globale Ölnachfrage verhindert niedrigere Ölpreise. Selbst in Deutschland steigt der Ölverbrauch seit Jahren, vor allem im Verkehr.

Ein knappes Ölangebot, eine starke Nachfrage, spekulationsbereite Hedgefonds und die Aussichten auf weitere Spannungen im Nahen Osten sind die vier Eckpfeiler für die marktbeherrschende „Story“, die in den kommenden Monaten auf weiter steigende Ölpreise setzt.

Zu Wochenbeginn zeigt sich der Ölmarkt allerdings erst einmal lustlos. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) gibt heute Morgen leicht auf 67,82 Dollar je Barrel nach. Brent-Rohöl gibt ebenfalls ab und liegt im Juli-Kontrakt bei 73,39 US-Dollar je Barrel. Gasöl tendiert schwächer bei 651,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt minimal tiefer bei 0,8243 Euro. Damit kostet der Euro 1,2131 Dollar.

Nationaler Markt

Ein lustloser Wochenstart hält Heizöl in der Nähe des Jahreshochs, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Fast unveränderte Rohölpreise und ein schwacher Euro sorgen für ein Preisniveau knapp unter 65 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3000 Liter). Das entspricht dem Preisniveau des Jahres 2015.

Der Binnenmarkt für Heizöl ist wie üblich um diese Jahreszeit nicht sehr aktiv. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt allerdings eine steigende Kaufbereitschaft der Interessenten für die nächsten Tage. Das könnte am stark ausgeprägten Preispessimismus liegen. Fast die Hälfte der Kaufinteressenten rechnet mit weiter steigenden Heizölpreisen. Das ist ein ungewöhnlich hoher Anteil.

Die kurz- und mittelfristigen Preischarts für Heizöl zeigen nach wie vor einen klaren Aufwärtstrend. Man muss schon die hohen Preise aus den Jahren vor 2014 in den Blick nehmen, um einen Abwärtstrend zu konstruieren. Die Stabilisierung der Preise auf dem neuen Jahreshoch ist ein weiteres bedenkliches Preissignal.

Was tun? Die Preisrisiken sind nicht von der Hand zu weisen. Wer noch genug im Tank hat, kann auf eine Entspannung der Preise warten. Wer aber im Winter zu lange gewartet hat und jetzt vor einem leeren Tank sitzt, könnte seinen Bedarf zumindest mit einer Teilmenge (1.000 bis 1.500 Liter) decken. So bleibt die Chance erhalten, einen möglichen Preisrückgang später im Jahr zu nutzen, aber auch die Freiheit, auf einen weiteren Preissprung nicht mehr reagieren zu müssen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil