Internationaler Markt

Nachdem Finanzjongleure der Preisbildung mit ihren Long-Positionen, das sind Kontrakte auf steigende Ölpreise, monatelang ein Hoch nach dem nächsten bescherten, sind die Glücksritter mit dem lockeren Geld nun zum rasanten Ausverkauf mit panischer Attitüde übergegangen. Das brachte den Ölpreisen in der letzten Woche den größten Einbruch seit über zwei Jahren.

Der Wechsel von einer bullischen zu einer bärischen Marktkonstellation ist grundsätzlich keine Überraschung, da die Versorgungslage sicher bis üppig ist. Die über alle Vernunft forcierte Preistreiberei der Finanzjongleure ließ aber nicht erkennen, wann es endlich zu diesem Wechsel kommen würde. So kam er, wie bei einer Blasenbildung üblich, am Ende doch unerwartet plötzlich.

Der Ölpreiseinbruch wurde von Turbulenzen an den Aktienmärkten sekundiert. Einmal in Gang gekommen werden nun auch wieder bärische Signale aus dem Ölmarkt selbst wahrgenommen. Da sind die mehrfach veröffentlichten Prognosen von neuer Überversorgung im laufenden Jahr und da ist ein kaum zu bändigender Anstieg der US-Ölförderung mit immer neuen Erfolgsmeldungen. Die letzte ist die überraschend deutlich gestiegene Zahl neu in Betrieb genommener Bohranlagen, die die Gesamtzahl der aktiven Geräte auf ein Drei-Jahres-Hoch schnellen lässt. Die USA schicken sich an, größter Ölproduzent der Welt zu werden. Zuletzt waren sie das 1975.

Noch bemühen sich OPEC und Alliierte, durch eine Produktionskürzung, die sie außerordentlich diszipliniert betreiben, der Überversorgung entgegenzuwirken. Sie werden dabei allerdings Marktanteile verlieren. Dieser Umstand kann den wackeren Interessenverbund für einträgliche Ölpreise marode machen. Es wird spannend sein, die Entwicklung der Allianz im Laufe des Jahres zu verfolgen.

Nicht minder spannend ist der aktuelle Fortgang der Ölpreisentwicklung. Dem erneuten Abgang am Freitag folgt heute Morgen eine moderate Gegenbewegung. Die Notierungen steigen im frühen Börsenhandel. Gasöl, das Grundprodukt für Heizöl, ist davon kaum betroffen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,90 Dollar und das Barrel Brent zu 63,40 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 554,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8144 Euro. Damit kostet der Euro 1,2275 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben nicht nur nach, sie brechen ein, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der Sturz hat in den kurzfristigen Betrachtungen der Preisentwicklung bereits Abwärtstrends entstehen lassen. In der 12-Monats-Ansicht wirkt der Abgang vielleicht am fulminantesten. Gleichwohl lässt ein solides Trend-Bild noch auf sich warten. Das schafft etwas Unsicherheit über den weiteren Verlauf.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist mit den nachgebenden Preisen deutlich belebt. Käufer ordern beherzt. Beobachter sind berauscht von ihrem Optimismus für tiefere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends entwickeln sich für Verbraucher freundlich. In den kurzfristigen Darstellungen geht es nun abwärts. Für die 12-Monats-Ansicht darf man mit guter Berechtigung auf den nächsten Abwärtstrend hoffen. Die längerfristigen Ansichten lassen das noch nicht zu. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtstrend.

Unser Tiefpreis-System gibt in allen Regionen Deutschlands Kauf-Signale. Das ist ein weiteres Argument für kaufbereite Kunden.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, nutzen Sie den Preisrückgang für den Heizölkauf! Als Preisspekulant, sollten Sie das Geschehen nun eng verfolgen und versuchen, den Umkehrpunkt der Preisbewegung zu identifizieren. Vorsicht, das ist schwierig.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil