Internationaler Markt

Die Trader stehen mit ihrer Bewertung der Marktsituation weiterhin zwischen den Stühlen. Das bildet sich an permanent schwankenden Ölpreisen ab, die sich jedoch in relativ enger Spanne bewegen. Der Preis für die Referenzsorte Brent ist immerhin seit gestern wieder über die 64-Dollar-Marke gestiegen.

Einerseits stützt die gute wirtschaftliche Erholung der wichtigen Volkswirtschaften USA und China die Öl-Notierungen. Neue Daten aus China zeigen ein robustes Wachstum des Außenhandels. Die Rohölimporte sollen im März deutlich höher ausgefallen sein als im Vorjahr. Eine optimistische Nachfrageprognose des gestern veröffentlichten OPEC-Monatsberichts gab den Ölfutures zudem Anschub. In der längerfristigen Perspektive korrigierte die OPEC ihre Nachfrageerwartung für 2021 nach oben. Für das zweite Quartal allerdings sieht das Kartell eine geringere Nachfrage als noch im Bericht des Vormonats. Die fortschreitenden Impfkampagnen tun ein Übriges dazu, die preisstützenden Elemente zu vervollständigen.

Andererseits – und das zügelt die Ölpreisentwicklung – macht sich gerade in Sachen Impfstoff erneut Ernüchterung breit. Hatten die Lieferungen seit Anfang April gerade an Fahrt gewonnen, so gab Johnson & Johnson gestern bekannt, die Markteinführung seines Impfstoffes in Europa zu verzögern. Hintergrund sind Untersuchungen zu sechs Thrombosefällen in den USA. Weiterhin bleiben die Unsicherheiten, wie wirksam die verschiedenen Impfstoffe gegen die Mutationen sein werden. Rückschläge bei der Pandemiebekämpfung in asiatischen Ländern wie Indien, wo die Diesel-Nachfrage nicht in Schwung kommt, machen den Marktteilnehmern zudem Sorge.

In einer Zeit wie dieser, in der sich die Gedanken verstärkt um die Nachfrageerholung drehen, spielen die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten eine wichtige Rolle. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die Öllagerbestände mit der globalen Konjunkturerholung abgebaut werden. Da ist es sinnvoll, auf das Land mit dem größten Ölverbrauch weltweit zu schauen. Der vorläufige Bericht des Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) zeichnet vorerst ein leicht preisdämpfendes Bild der Lage in den USA. Die Rohölvorräte sollen zwar gesunken sein, doch die Benzinreserven sind deutlich gestiegen. Der Benzinverbrauch gilt als ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Erholung. Für die weitere Markteinschätzung warten die Trader auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die mehr Aussagekraft haben und stärker gewichtet werden.

Die Notierungen an den Ölbörsen legten bereits am frühen Morgen zu. Zur Stunde gehen sie in eine Gegenbewegung. Jetzt bleibt abzuwarten, welche Impulse vom Monatsbericht der IEA am Vormittag und dem DOE-Report am Nachmittag ausgehen werden. Es bleiben viele Fragezeichen und damit Preisrisiken, die vom internationalen Markt auf die Entwicklung der Preise im Binnenland überspringen könnten.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 60,87 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 64,37 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 515,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8354 Euro. Damit ist der Euro 1,1967 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben sich seit Wochenbeginn kaum bewegt. Heute geht es einen Schritt aufwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizölkunden sollten die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

Preisstützende und -dämpfende Impulse hielten sich in den letzten Tagen an den Ölbörsen die Waage. Das stabilisierte die Heizölpreise im Binnenland. Zur Wochenmitte kommt etwas Bewegung in die Preislandschaft, allzu stark dürfte diese nicht ausfallen. Doch ein wacher Blick auf die weitere Entwicklung kann nicht schaden.

Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt knapp über 60 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden bestellen wieder mehr. Das liegt nicht nur am frischen Aprilwetter, sondern auch daran, dass ihre Hoffnung auf günstigere Preise kontinuierlich schrumpft.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 71 Prozent künftig sinkende Preise.

Der Heizölpreistrend für den kurzfristigen Zeitbereich (3 Monate) verbreitet mit seinem abwärts gerichteten Trendkanal optimistische Stimmung. Dem gegenüber steht die 12-Monatsansicht mit einem mittelfristig steilen Aufwärtstrend.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer zeitnah Heizöl braucht, sollte nicht zu lange warten. Die aktuellen Preise sind keine sichere Bank. Der internationale Ölmarkt bleibt als Impulsgeber für die Heizölpreise schwer einschätzbar. Es gilt, die Preise aufmerksam zu beobachten.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil