Internationaler Markt
OPEC und Freunde haben sich vorgenommen, die Ölpreise wieder in die Höhe zu treiben. Dazu verfolgen sie einen Plan, der von Mitte 2017 bis Herbst 2018 schon einmal gut funktionierte. Zur Weltkonjunktur gab es damals allerdings nicht die Zweifel von heute. Das einst zielführende Prozedere ist daher keine Garantie für Erfolg.
Saudi-Arabien ist der Treiber der OPEC-Allianz. Das Land ist bereit, große Eigenanteile der Produktionskürzung einzubringen. Dafür gibt es einen guten Grund. Damit der Staatshaushalt ohne dramatische Einschnitte oder Überschuldung geführt werden kann, müsste der Ölpreis rund 95 Dollar pro Barrel betragen. Das ist ein unrealistisch hoher Preis. Mit 80 bis 85 Dollar kann Riad auch noch befriedigend handeln. Diese Preisspanne ist in der Tat das Ziel, das die Saudis mit der Allianz erreichen müssen.
Die letzten Tage waren den Preiskämpfern ein erfolgversprechender Anfang. Ihre strikte Lieferkürzung wurde von der Finanzszene anerkannt. USA und China äußerten sich hoffnungsvoll zu den inzwischen begonnenen Verhandlungen zum Abbau der gegenseitige Strafzölle. Der Chef der US-Notenbank signalisierte, bei anstehenden Entscheidungen ein Auge auf das Wohl der Finanzszene zu werfen. Mehr positives Umfeld für steigende Notierungen geht nicht.
Es geht aber auch anders, mit tiefen Sorgen zur Konjunktur, unlösbaren Differenzen bei den Zollverhandlungen und divergierenden Interessen der Kürzungsalliierten. Wenn das geschieht, ist das gewonnene Ölpreisplus schnell wieder aufgerieben. Das wäre der maximale Misserfolg. Wahrscheinlicher als der ist es, dass sich der Ölpreis gemessen an der Sorte Brent bei 60 Dollar pro Barrel festsetzt. Der Wert wird derzeit als die realistische Untergrenze der Bewertung angesehen. Die Preise der letzten Wochen gelten indes als Untertreibung.
Eine große Bedeutung für die Marktkonstellation hat die US-Förderung. Grundsätzlich wird von einer weiteren Steigerung ausgegangen, mit der Ausfälle der OPEC kompensiert werden können. Bei zu günstigen Ölpreisen gerät der Ausbau der Förderung allerdings ins Stocken, was einen Preisanstieg provozieren würde. Das geschieht gerade. Das Gegenteil tritt ein, wenn die Ölpreise einen deutlichen Gewinn verzeichnen. Dann kann die US-Förderung durchaus über alle Prognosen hinauswachsen. Dieses Regulativ ist vermutlich weit effektiver als das politische der Kürzungsallianz.
Innerhalb der deutschen Ölimporte sind die USA bereits die siebstärkste Kraft. Sie haben Saudi-Arabien, Irak, Aserbaidschan und anderen Größen überholt.
Heute Morgen wird Öl an den Börsen günstiger gehandelt als gestern. Eine Tendenz für den Tag ist den Schwingungen noch nicht zu entlocken.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 48,67 Dollar und das Barrel Brent zu 57,57 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 540,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8737 Euro. Damit kostet der Euro 1,1444 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise stiegen in den letzten Tagen, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Heute Morgen geben sie ein wenig nach. Ihren Trendkanälen bleibt die Preisentwicklung unverändert treu. Das wird auch noch einige Zeit so bleiben. Die Trends vertragen mittlerweile Preiskorrekturen ohne umgehend ihren grundlegenden Charakter zu verlieren.
In den südlichen Regionen Deutschlands gibt es immer noch ein Abwärtspotenzial zur Korrektur der hohen Preise, die während der logistischen Schwierigkeiten in der wasserarmen Zeit aufgebaut wurden. Aufgrund des sehr hohen Bestellaufkommens ist dieses Potenzial derzeit noch blockiert.
Im Binnenmarkt decken sich viele Kunden erst jetzt für den Winter ein. Teilweise ordern sie auch, um eine frühere Bestellung nun zu einem günstigeren Preis aufzustocken. Nicht so stark wie die Kundschaft ist die Zahl der Beobachter, die auf nachgebende Preise spekulieren. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal Abwärts auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Nur die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind lang und kurzfristig wird der Heizölpreis wahrscheinlich steigen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil