Internationaler Markt

Es ist kein Wunder, dass der heraufziehende Tropensturm Gordon in den letzten Tagen die Ölpreise mächtig klettern ließ. Die Händler an den Ölbörsen sind derzeit offen für preistreibende Nachrichten. Die Grundstimmung ist tendenziell bullisch und die Erinnerung an Hurrikan Harvey, der im vergangenen Jahr wochenlang für kräftige Störungen in der US-Ölindustrie sorgte, ist hellwach. Meteorologen waren davon ausgegangen, dass auch Gordon sich zu einem Hurrikan entwickeln würde. Das ist gestern nicht geschehen und so ist inzwischen ein ganzer Teil der Risikoprämie wieder ausgepreist.

Am Dienstag waren die Notierungen an ICE und NYMEX in der ersten Tageshälfte noch weiter gestiegen. Dann gab es eine Teilentwarnung. Sturm Gordon ist unterhalb der ersten Hurrikan-Stufe geblieben. Im weiteren Tagesverlauf gaben die Ölfutures deutlich nach. Gewinnmitnahmen prägten den Nachmittag. Wegen Vorsichtsmaßnahmen ist die Offshore-Ölproduktion im Golf von Mexiko bislang lediglich um etwa 9 Prozent gesunken. Dort hatten die Unternehmen vorsorglich einige Anlagen evakuiert. Es soll sich um 54 Plattformen handeln. In den Raffinerien ist man derweil zwar auf alle Eventualitäten vorbereitet, die Ölproduktion geht dort vorerst in vollem Umfang weiter.

Gibt es heute keine neuen Warnungen vor Sturmschäden an Ölförderanlangen oder Raffinerien in den USA, so sollten andere Faktoren wieder mehr in den Vordergrund treten. Die Sorge vor einer knappen Marktlage wird bleiben, ebenso die Unsicherheit, die sich derzeit um die Auswirkungen des internationalen Handelsstreits und der US-Sanktionen gegen den Iran speisen.

Heute Abend stehen erst einmal die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) an. Sie kommen wegen des US-Feiertages am vergangenen Montag einen Tag später als gewohnt. Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen am Donnerstagnachmittag.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf niedrigerem Niveau als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 69,15 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 77,59 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 690,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet 0,8642 Euro. Damit kostet der Euro 1,1568 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben heute Morgen die Richtung gewechselt, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Regional gibt es deutliche Preisunterschiede.

Die jüngste Preisentspannung auf dem Rohölmarkt nimmt auch beim Heizöl in Deutschland etwas Dampf aus dem Kessel. Allerdings bleiben die Transportkosten auf wichtigen nationalen Wasserstraßen wegen niedriger Pegelstände hoch und ein Raffinerieausfall in Bayern sorgt ebenfalls für Engpässe. Viele Kunden bestellen inzwischen ihren Wintervorrat, weil sie nicht mehr länger warten können oder wollen. Das liegt nahe, weil weder die Preisprognosen rosig sind, noch die Hoffnung auf künftige Preissenkungen.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf dem höchsten Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 47 Prozent künftig sinkende Preise.

Die Preistrends in den esyoil-Charts sind eindeutig. Sie zeigen in allen relevanten Zeiträumen deutlich aufwärts. Abwärts geht es allein in der 10-Jahresansicht. Doch auch steht der Preis am oberen Rand des Trendkanals.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, dann sollten Sie jetzt bestellen. So gehen Sie auf Nummer sicher und nutzen den Abgang der Preise, der heute früh stattfindet. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken, um bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen zu können. Geduld und erhöhte Risikobereitschaft sind dafür derzeit allerdings unabdingbar.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil