Internationaler Markt

Hurrikan Laura drängte sich auf der großen Bühne einen kurzen Moment vor Corona. Das ließ die Pandemie nicht lange geschehen. Sie zog die öffentliche Aufmerksamkeit mit steigenden Fall- und Todeszahlen in einigen Ländern erneut an sich, während die Schadensrate des Wetterereignisses als übersichtlich wahrgenommen wurde. Ganz so glimpflich verabschiedete sich Laura aber nicht. Der Umfang der Schäden konnte noch nicht in Gänze ermittelt werden und die Wiederinbetriebnahme der Ölanlagen lässt auf sich warten. Sie wird eine Angebotsdelle hinterlassen.

Aber was ist das Ölangebot in dieser Zeit gegen die Ölnachfrage? Es ist das kleinere Übel, zumindest für die Ölindustrie. Für Lobbyisten der Stromindustrie und assoziierte Anlagenbauer bleibt es auch in der mittlerweile reduzierten Form eine Bedrohung ihrer Expansionsinteressen. Zumal sie mit den günstigen Preisen des öligen Wettbewerbs nicht mithalten können. Es bedarf schon des regulativen Staatseingriffs, um diesen Nachteil zu dämpfen. Dessen können sie sich seit der Ökonomisierung des Klimawandels immerhin gewiss sein.

Die fehlende Ölnachfrage ist das große Übel der Öl- und Finanzindustrie. Für die einen sind es schlicht Absatzverluste in bedrohlichem Ausmaß. Für die anderen ist es das Zeichen einer schrumpfenden Ökonomie. Spätestens hier sitzen sie in einem Boot mit der Stromindustrie. Alle wollen Wachstum sehen. Für das allgemeine Geschäftsklima spielt das Klima nur eine untergeordnete Rolle. Als Mittel zur Durchsetzung von Wettbewerbsvorteilen hat es dagegen den Zenit erreicht. In seinem Namen wird gelogen, betrogen und die Erde in einem noch größeren Ausmaß umgegraben als bisher. Zu erkennen ist das am exponentiellen Wachstum des Ressourcenverbrauchs.

Ölnachfrage und Wirtschaftswachstum können die Erwartungen in Zeiten von Corona nicht befriedigen, den Wunsch nach Klimarettung schon. Auf dem gegenwärtigen Wirtschaftsniveau wird das Klima sicher nicht in den vorindustriellen Zustand zurückgeführt, es wird aber weniger geschädigt als durch eine entfesselte Technisierung in seinem Namen. Das Paradoxon der Geschichte ist, dass wir bis heute nicht wissen, wie bedrohlich Corona im prosperierenden Teil der Welt tatsächlich ist. Hierzulande hat es aus medizinischer Sicht bisher weniger Schaden angerichtet als die üblichen Influenza-Arten. Der wirtschaftliche Schaden ist indes so groß, dass er sich positiv im Klima niederschlägt. Diesem glücklichen Umstand liegt keine menschliche Planung, sondern zufälliges, weil noch nicht aus Erkenntnis gewonnenes politisches Verhalten zugrunde. Allein das wäre ein Grund, Demut, Innehalten und Nachdenken zu üben.

Daran ist im Fall der Ölpreisbildung nicht zu denken. An den Börsen geht es weiterhin erratisch rauf und runter. Dabei werden bisweilen Kausalitäten konstruiert. Derzeit sind sie schwer zu finden. Deshalb gibt es auch keine starken Preistreiber. Gestern verloren die Ölnotierungen an Wert, heute Morgen gewinnen sie.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 43,17 Dollar und das Barrel Brent zu 45,84 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 364,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8335 Euro. Damit kostet der Euro 1,1995 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben mal wieder nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Dabei markieren sie im Bundesdurchschnitt erneut ein Langzeittief. Die Angelegenheit ist unspektakulär, weil sie eine minimale Verbesserung im einstelligen Cent-Bereich gegenüber vorausgegangenen Preistiefs einspielt. Im Kern bleibt es bei einer längerfristigen Seitwärtsbewegung der Heizölpreise.

Der Binnenmarkt befindet sich in einem belebten Sommermodus. Aufträge kommen recht flott herein. Belieferungen verursachen keinen Stress mehr beim Handel. Ausdruck findet das in gesunkenen Lieferzeiten. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wird von Kunden weiterhin hochgehalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben sich weiterhin als Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt, allerdings mit sehr schwachem Gefälle.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in einigen Regionen Deutschlands Kaufsignale.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Greifen Sie zu, die Heizölpreise sind klare Kaufpreise.

Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil