Internationaler Markt

Die Ölpreise geben nach. Das klingt nach einer guten Nachricht. Fakt ist aber, dass der vorangegangene Preisanstieg nur marginal reduziert wurde. Die Gelegenheit, die Finanzjongleure für den Steigflug der Preise nutzten, die willkürliche Nahost-Politik des unberechenbaren US-Präsidenten, ist nicht erledigt. Syrien scheint derzeit zwar kein Anlass mehr zu sein, eine direkte Konfrontation zwischen amerikanischer Unberechenbarkeit und russischem Zynismus hervorzurufen. Virulent ist hingegen noch die Wiedereinführung der Sanktionen gegen den Iran durch die Falken im Weißen Haus und die Möglichkeit, das Atomabkommen aufzukündigen.

Betrachtet man die aktuelle US-Politik durch die Brille der amerikanischen Ölindustrie, relativiert sich ihre Unberechenbarkeit erheblich. Den Iran als Öllieferanten erneut an die Kette zu legen, wird das globale Angebot reduzieren. Die Finanzszene sorgt dann bereitwillig dafür, dass die Ölpreise steigen. Im Mutterland des Öls stehen derweil die alternativen Quellen in großer Zahl bereit, um innerhalb kürzester Zeit die Produktion aufzunehmen und das Vakuum zu bedienen. So macht man die amerikanische Ölindustrie wieder groß und reich. Mission erfüllt.

Sollte danach irgendwo neues Öl im Markt auftauchen und das Modell infrage stellen, böte sich Venezuela als nächster Wegbeiß-Kandidat an. Es fehlt nicht viel, um den wankenden Ölstaat zu Fall zu bringen. Der Kollateraldienst, den eine solche Politik Saudi-Arabien erweist, das sich weiterhin als Führer der Kürzungsallianz Öl produzierender Länder geriert, wäre ganz im Sinne der unter dem unberechenbaren Präsidenten wiederbelebten Freundschaft.

Diese Zeilen mögen nicht als verschwörungspolitisches Konstrukt verstanden werden. Sie beschreiben lediglich eine mögliche Interessenlage. Zu ihrer hypothetischen Durchsetzung bedarf es keiner dunklen Mächte. Eine für alle Welt offen liegende Politik reicht aus.

Die Lage wirkt heute kaum noch so, als stünde ein Preisrückgang im Ölmarkt kurz bevor. Die Rahmenbedingungen lassen eher weiteren Anstieg befürchten. Relativierend sei angemerkt, dass sich die Frage, welche Richtung die Preisentwicklung denn nehmen werde, auf die momentane Stimmung des Befragten reduziert.

Heute Morgen gibt es an den Ölbörsen keine Andeutung für weiteren Preisnachlass. Die Notierungen pendeln behäbig und mit kleinen Ausschlägen um ein konstantes Niveau.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 66,67 Dollar und das Barrel Brent zu 71,78 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 634,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8061 Euro. Damit kostet der Euro 1,2401 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Anlass für gute Hoffnung auf fallende Preise bieten sie gleichwohl nicht. Die Aufwärtstrends sind solide und stabil. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist ruhig. Käufer gibt es natürlich immer noch und es gibt Beobachter mit der Überzeugung für tiefere Preise. Unverbesserlichkeit oder Optimismus, die Deutungshoheit liegt beim Heizölkunden. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem klaren Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends sind für Verbraucher wenig verheißungsvoll. In fast allen Zeitdarstellungen geht es aufwärts. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe, gegebenenfalls auch nur mit einer Teilmenge! Als Spekulant brauchen Sie starke Nerven. Aktuell läuft der Preis gegen Sie. Mit einem Geduldspolster von mehreren Monaten könnten Sie eventuell noch einen Blumentopf gewinnen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil