Internationaler Markt

Die internationalen Ölpreise gaben gestern den fünften Tag in Folge nach. Die Internationale Energieagentur senkte ihre Prognose zur Ölnachfrage und in den USA erholt sich die Infrastruktur von Hurrikan Barry. Der bärische Grundton bestimmt weiterhin den Handel. Brent-Rohöl notierte gestern zeitweise sogar unter 62 Dollar je Barrel.

Heute Morgen erholen sich die Ölpreise nur leicht. Gestern Abend meldete die US Navy, dass sich eine iranische Drohne einem amerikanischen Kriegsschiff genähert habe. Sie wurde mit elektronischen Mitteln zum Absturz gebracht. Der Vorfall ereignete sich einmal mehr in der Straße von Hormus vor der Küste Irans. Teheran vermisse keine Drohne, so die bisherigen Reaktionen aus der iranischen Hauptstadt.

Die Preisreaktion auf den Vorfall fällt sehr gedämpft aus. Der Markt hat mittlerweile ein dickes Fell und scheint überzeugt, dass keine Eskalation droht. Beide Konfliktparteien geben sich verbal aggressiv, vermeiden aber jedes Blutvergießen. Das ist angesichts der schwierigen Vorgeschichte der amerikanisch-iranischen Beziehungen nicht verwunderlich.

Die US-Sanktionen lassen die iranische Ölproduktion immer weiter schrumpfen. Sie ist jetzt auf dem niedrigsten Stand seit dem iranisch-irakischen Krieg in den 80er Jahren. Damals überfiel der irakische Diktator Saddam Hussein mit amerikanischer Unterstützung das Nachbarland. Er sollte das schiitische Regime von Ajatollah Khomeini stürzen, der kurz davor den Schah von Persien und seine Schergen aus dem Land getrieben hatte.

Die Iraner nahmen damals zahlreiche amerikanische Botschaftsangehörige in Teheran als Geisel. Eine von Präsident Carter angeordnete Befreiungsaktion scheiterte unter den Augen der Weltöffentlichkeit. Zwei Jahrzehnte davor hatten der amerikanische und britische Geheimdienst den iranischen Premierminister Mossadegh gestürzt, als dieser den britischen Ölkonzern BP verstaatlichen wollte. Diese Ereignisse sind im iranischen Kollektivgedächtnis fest verankert, aber in den USA weitgehend vergessen.

Die Geschichte des amerikanisch-iranischen Konflikts war also stets mit den Themen Öl und Regimewechsel verbunden. Beide Seiten sind überzeugt, noch eine Rechnung offen zu haben, vermeiden aber im Moment die unabsehbaren Folgen eines blutigen Konflikts.

Die müde Marktreaktion am heutigen Morgen bestätigt das. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht im Moment bei 55,92 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,81 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 577,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8875 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1265 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise zeigen sich am frühen Morgen wenig beeindruckt von den internationalen Spannungen, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der Durchschnittspreis steht bei knapp über 64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), bleibt also in der Nähe des Jahrestiefs.

Die Versorgungslage ist gut. Die Preisunterschiede zwischen den Großstädten bleiben daher unauffällig. Die Pegel am Rhein sind auch gestern wieder kräftig gesunken, aber die Rheinfrachten sind im Moment stabil. Größere Regenfälle sind jedoch nicht in Sicht.

Mittlerweile hat sich das attraktive Preisniveau herumgesprochen. Der Markt ist sehr aktiv. Viele Kunden nutzen den Preisrutsch der letzten Woche und füllen ihre Tanks für den kommenden Herbst und Winter. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt auch für die kommenden Tage eine hohe Kaufbereitschaft an.

Das passt, dass der Preisoptimismus weiterhin sehr ausgeprägt ist. Nach wie vor rechnen 6 von 7 Stimmen in der täglichen Umfrage mit fallenden Heizölpreisen.

Die Preischarts widersprechen dem nicht. Die Heizölpreise sind entspannt in der Mitte der abfallenden Preiskanäle der letzten Wochen und Monate angekommen. Die langfristigen Preiskanäle zeigen zwar nach oben, aber die aktuellen Notierungen kratzen bereits an der unteren Begrenzung.

Was tun? Heizöl ist im Moment relativ billig. Wer ohnehin bald ordern muss, hat wenig Anlass abzuwarten. Wer noch warten kann und spekulieren will, kann darauf setzen, dass die bärische Grundstimmung noch tiefere Einstiegspreise liefern wird.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil