Internationaler Markt
Willkommen in der Woche der Entscheidungen. Es wird die geben, die tatsächlich getroffen werden, und die, die zu treffen lediglich angekündigt wurde. Verlassen können wir uns darauf, dass die OPEC-Allianz am Freitag verkünden wird, ob ihre Mitglieder mehr Öl in den Markt pumpen werden. Ob der Bundesinnenminister die geplante Zurückweisung von Asylbewerbern an der Grenze verfügt, bleibt hingegen abzuwarten. Unklar ist auch, ob sich Jogi Löw für ein anderes deutsches Fußballspiel entscheiden wird.
Finanzjongleure sind sich sicher, dass die OPEC-Allianz unter Führung Saudi-Arabiens und Russlands die Ölproduktion deutlich anheben wird. Sie rechnen damit, dass die unplanmäßig ausfallenden Mengen Venezuelas, Nigerias und Irans kompensiert werden. Gegen diese Maßnahme wollen die Gründungsmitglieder der OPEC – Iran, Irak und Venezuela – Veto einlegen, da sie keine Möglichkeit haben, ihre Produktion zu erhöhen und den zu erwartenden Preisrückgang zu kompensieren. Einen Eindruck von der preislichen Wirkung vermittelt der aktuelle Blick auf die Charts. Da wird die kommende Entscheidung antizipiert.
Von Antizipation kann in der Asylfrage keine Rede sein. Hier ist jede Handlung reaktiv, so wie der politische Stil der bald 13-jährigen Merkel-Republik insgesamt. Derer sind einige Bayern offensichtlich überdrüssig. Sie scheinen eine fundamentale Entscheidung herbeizusehnen. Wer sich die Bilanz der Regentschaft nüchtern ansieht, kann darüber kaum erstaunt sein. Vielmehr wird er sich fragen, warum das erst jetzt gewollt wird und was ein ganzes Volk so lange ruhig hielt?
Da wurde ein ordentlich geplanter Atomausstieg demontiert. Konsequenz, eine Mrd. Euro Ausgleichszahlung aus Steuergeldern. Der Abstand vom Klimaplan war nie größer als heute. Die Energiewende ist dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass selbst die einst größten Verhinderer aus der Energiewirtschaft heute nach Fortschritt in der Sache rufen. Irgendwann war Bildung mal Chefinensache. Getan hat sich nichts. Dass das Internet wirklich Zukunft hat, wurde im Kanzleramt lange bezweifelt. Folgerichtig ließ man die größten Konzerne und Datenkraken andernorts entstehen, ohne das Mindeste in Deutschland und Europa dagegenzusetzen. Das Selbstverständnis einer deutschen Eisenbahn ist ruiniert. Straßen sind von Baustellen blockiert. Die Autoindustrie ist korrumpiert. Der sozialen Marktwirtschaft ist der ausgleichende Kern abhandengekommen. Das Geld- und Finanzsystem ist instabil wie selten zuvor. Gleiches gilt für die EU. Da wird Solidarität eingefordert, während diese den Ländern mit Außengrenzen in Flüchtlingsangelegenheiten vorenthalten wurde und wird. Mit der Asylpolitik wurde mindestens eine Behörde zerlegt. Der Judikative droht der Überlastungs-GAU. Die Bundeswehr kann nicht mehr wehren. Und der Bundestag wird vom Populismus überrollt. Das ist sicher nicht die Idee, die das Gros der Bevölkerung von diesem Land hatte, als die Merkel-Republik begann. Heute können wir uns kaum noch eine andere vorstellen. Was hat man uns nur verabreicht?
Jogi Löw ist ein Geschöpf dieser Ära. Schauen wir mal, ob er ihr entfliehen kann. Das wird sicher nicht ohne radikalen Kurswechsel gelingen. Er könnte immerhin einen Präzedenzfall schaffen.
Für den Ölpreis spielt das Treffen oder Nichttreffen von Entscheidungen in der aussitzenden Republik kaum eine Rolle. In dieser Sache sitzt die OPEC am Hebel, den sie auch bedienen wird. Bis es soweit ist, dürfte es unruhig an der Börse werden. Und danach wird vermutlich keine größere Bewegung einsetzen. Verbraucher sollten hier mit begrenzten Gewinnen aus Preisabgang zufrieden sein.
Heute Morgen wird dem großen Preissprung des Wochenendes ein wenig die Tiefe genommen. Bevor die Wallstreet aufwacht, hat das wenig Bedeutung.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 64,01 Dollar und das Barrel Brent zu 72,98 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 636,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8637 Euro. Damit kostet der Euro 1,1575 Dollar.
Nationaler Markt
Nun sind die Heizölpreise doch noch ordentlich in Bewegung geraten, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das war so nicht zwangsläufig zu erwarten. Umso erfreulicher ist der Umstand. Das Ende der Rutschpartie ist noch nicht in Sicht. Aber von einem wirklich tiefen Fall sollte man nicht ausgehen. Das Begnügen mit dem Erreichten wird hier wie so oft im Leben der Königsweg sein.
Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist bemerkenswert ruhig. Dabei ist das Interesse am Brennstoff nicht gering, wie die Beobachterzahlen immer wieder zeigen. Es mangelt schlicht am gewünschten Preisniveau, um aus Zuschauern Käufer werden zu lassen. Nun kommen wir dem Ersehnten aber näher. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem hohen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Preistrends bekommen für Verbraucher Verheißung in Form des Abwärtstrends in der 3-Monats-Ansicht. In der nächsten Zeitstufe herrscht Wechselbereitschaft. Die längerfristigen Trends weisen aber weiterhin aufwärts. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.
Das Tiefpreissystem gibt Kaufsignale. Das ist ein Statement, das Beachtung verdient.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, sollten Sie den Preisrückgang der letzten Tage zum Heizölkauf nutzen, wenigstens für eine Teilmenge! Spekulanten haben jetzt Konjunktur. Da geht sicher noch mehr. Überziehen Sie aber nicht die Erwartungen! Es gib viele Störungsmöglichkeiten draußen im Markt, die einen Lauf schnell zerstören können.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil