Internationaler Markt

Am Persischen Golf wird gezündelt. Houthi-Kämpfer haben offensichtlich wachsende Mittel zur Verfügung, um ihrer Lust am Kriegsspiel Befriedigung zu verschaffen. Sie feuern unentwegt Drohen nach Saudi-Arabien, in der Hoffnung dort veritable Schäden anzurichten. Bevorzugte Ziele sind Ölanlagen und Flughäfen. Da sie selbst nicht über hinreichende Einkünfte verfügen, die den Kauf derartig teurer Angriffsinstrumente erlauben würden, mutmaßt man den Iran als Finanzier des absurden Theaters. Saudi-Arabien konnte die meisten Angriffe bisher dank ausgefeilter Technik abwehren. Anlass für eine Kriegserklärung gibt es daher nicht, Anlass für eine Risikoprämie auf die Ölpreise indes schon.

Außerhalb Europas wird wieder mehr geflogen. Die Lust der vom Lockdown befreiten Menschen auf Befriedigung ihres Fernwehs mit dem Flugzeug bricht sich Bahn. Der Atmosphäre wird das Ende der Schonzeit mit dem Abgas steigender Flugbewegungen nähergebracht. Von alten Höchstwerten des Flugverkehrs ist man aber immer noch gut 30 Prozent entfernt. Dennoch, Kerosinlieferanten, Fluggesellschaften und Reisende sehen ein Licht aufgehen.

In den USA sind fast alle Öleinrichtungen nach dem unfreiwilligen Shutdown aufgrund einer Kältewelle wieder in Betrieb. Das Fehlen der Raffinerien hat für einen kräftigen Aufbau in den Rohöllagern und einen nicht minder kräftigen Abbau in den Produktenlagern gesorgt. Erstes bringt die Ölpreise allgemein unter Druck. Für den Abbau überhöhter Rohölvorräte zu sorgen, sieht die OPEC-Allianz zur Regelung der Preise als ihre dringendste Aufgabe an. Die Sache bleibt kompliziert.

Verbraucher müssen sich indes weniger Sorgen um davongaloppierende Ölnotierungen machen. Das folgt auch aus den Problemen Europas mit der Corona-Pandemie. Das zuständige politische Personal in EU und Mitgliedsstaaten sieht angesichts des eigenen Versagens Verordnungen zum partiellen Stillstand der Gesellschaft nach wie vor als das gebotene Mittel in der Krise an. Sein exzessiver Einsatz hat, Stand heute, zu einer ausgeprägten Untersterblichkeit in Deutschland und einem deutlichen Minderverbrauch von Energie in Europa geführt. Dem Klima wird immerhin der beste Dienst seit Beginn der Energiewendepolitik erwiesen. Kein administratives Instrument und keine Technik haben so viel Gutes bewirkt.

Die Ölnotierungen wurden mal wieder um einen schönen Teil ihrer jüngsten Gewinne entlastet. Es sieht so aus, als hätten sie den zwischenzeitlichen Zenit ihrer Entwicklung erreicht. Seitwärts liegt als Bewegung mittlerweile näher als aufwärts.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 64,77 Dollar und das Barrel Brent zu 68,25 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 539,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8384 Euro. Damit kostet der Euro 1,1924 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise fallen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Mehr als eine Seitwärtsdisposition kann allerdings noch nicht festgestellt werden. Und selbst die Prognose, dass es zu mehr kommen wird, wäre zu gewagt. Verbraucher sollten sich beim Heizölkauf also an der Gunst der Stunde orientieren.

Im Binnenmarkt für Heizöl geht es weiterhin ruhig zu. Der moderate Preisrückgang hat das Orderaufkommen ein wenig stimuliert. Meinungen zur zukünftigen Preisentwicklung sind weiterhin höchst volatil. Inhaltlich ist sie von hoher Wechselhaftigkeit geprägt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem übersichtlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Trendkanäle für die Heizölpreise strahlen alles andere als preisliche Zuversicht aus. Derartige Freundlichkeit finden wir nur noch in den langfristigen Trends. Diese halten weiter die Abwärtsrichtung.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Verfolgen Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie die Gunst eines Moments.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil