Internationaler Markt

Die Ölpreise wechselten gestern zur Tagesmitte die Richtung und bewegten sich begleitet von deutlichen Schwankungen aufwärts. In dieser Woche sind in mehreren europäischen Ländern die strikten Vorgaben des Lockdowns verringert worden. Weitere werden in der kommenden Woche folgen. In den USA sollen die Einschränkungen in Texas, bekannt als Bundesstaat mit dem höchsten Benzinverbrauch, ab Freitag gelockert werden. Die Trader schöpfen Hoffnung, dass der Ölverbrauch damit wieder zulegen wird. Das stützte die Notierungen an den Börsen, auch wenn es sich um einen langsamen Prozess handelt, der den Nachfrageausfall noch lange nicht ausgleichen wird.

Zudem entfachten die vorläufigen US-Ölbestandsdaten einen leicht preisstützenden Impuls, weil die Reserven weniger stark anstiegen als erwartet. Laut American Petroleum Institute (API) legten die Rohölbestände in den USA auf Wochensicht um 10 Millionen Barrel zu. Das ist nach wie vor ein hoher Wert, sodass die Reaktion des Marktes auf den ersten Blick unverständlich scheint. Ausschlaggebend war wahrscheinlich, dass sich das zentrale US-Lager in Cushing/Oklahoma langsamer füllt als vermutet. In den letzten drei Wochen waren die Bestände durchschnittlich um 5,6 Millionen Barrel gestiegen. Die Tatsache, dass die Kapazitätsgrenze bei gleichem Fortgang bereits Ende nächster Woche erreicht wäre, hatte zuletzt den Druck auf die Ölpreise noch einmal verstärkt. In der abgelaufenen Berichtswoche sollen nun jedoch „lediglich“ 2,5 Millionen Barrel hinzugekommen sein. Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen heute mit weiteren Details um 16.30 Uhr. Bestätigen sie die API-Daten, so wäre das US-Zentralge zu knapp 82 Prozent gefüllt.

Auch wenn sich zunächst eine Aufwärtsbewegung durchsetzt, werden die Preise unter dem Strich wegen der immer stärker ausgelasteten Lagermöglichkeiten weiterhin unter Druck stehen. In den USA beginnen Ölproduzenten inzwischen Lagerkapazitäten zu nutzen, die eigentlich für die strategischen Reserven des Landes vorgehalten werden. Umfang: 23 Millionen Barrel. Im April sollen bereits 1,1 Millionen Barrel Öl in diese Lager geflossen sein. Im Zuge der Verträge, die das Energieministerium mit neun Unternehmen geschlossen hat, soll der Großteil im Mai und im Juni angeliefert werden.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen fester als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 14,18 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 21,48 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 198,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9207 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0859 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise stellen ihren Abgang ein. In der 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz deutet sich die Wende an. Kunden sollten heute mit steigenden Preisen rechnen.

Am Morgen steht der durchschnittliche Preis bei 47,40 Euro für 100 Liter Heizöl bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Die Heizölpreise sind im Jahresvergleich noch immer attraktiv. Das bewegt etliche Kunden zum Kauf. Wer derzeit auf niedrigere Preise spekuliert, der wird heute bei einem Preisanstieg überlegen, ob der passende Kaufzeitpunkt gekommen ist. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl belegt einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 91 Prozent künftig sinkende Preise.

Der Blick auf die Preistrends bestärkt Verbraucher in ihrem Preisoptimismus. In allen kurz-, mittel- und langfristigen Zeitabschnitten weisen die Charts Abwärtstrends aus.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt zur Stunde deutschlandweit ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann sollten Sie bestellen. Wegen des derzeit hohen Orderaufkommens gibt es längere Lieferfristen. Haben Sie ausreichend Vorrat und spekulieren gern, dann riskieren Sie es, auf niedrigere Preise zu setzen. Bleiben Sie dazu nahe am Preisgeschehen.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Was bedeutet das Klimapaket der Bundesregierung für Besitzer von Ölheizungen? Hier einige Information, um Missverständnisse auszuräumen: Das Heizen mit Öl bleibt erlaubt. Bestehende Anlagen dürfen ohne Einschränkungen weiterlaufen. Wer ab 2026 eine neue Ölheizung einbaut oder die alte ersetzt, ist verpflichtet ein Gerät mit regenerativem Anteil zu wählen – zum Beispiel Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil