Internationaler Markt

Auch heute schwächeln die globalen Rohölpreise. Sie fallen im Zeitlupentempo Richtung 60 Dollar je Barrel zurück. Als Auslöser gilt der gestrige Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA). Aber jede andere Nachricht hätte es wohl auch getan, denn nach dem steilen Anstieg der letzten Wochen war eine Korrektur überfällig.

Als am Nachmittag auch noch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten in den USA enttäuschten, war die Zeit für Gewinnmitnahmen gekommen. Daran konnte dann auch ein optimistischer Monatsbericht der OPEC nichts mehr ändern.

Die IEA rechnet damit, dass die Ölnachfrage in diesem Jahr 60% der Verluste aus dem Pandemiejahr 2020 aufholen wird. Sie senkte zwar den erwarteten Ölverbrauch, aber das war auf einen statistischen Basiseffekt zurückzuführen. Unter dem Strich hat sich also nicht viel getan. Entscheidend für die Grundstimmung bleibt, dass auch die IEA mit einem massiven Lagerabbau im Laufe dieses Jahres rechnet, vorausgesetzt, dass die Disziplin im OPEC-Kartell einigermaßen hält.

Ohnehin gibt es im Moment wenig Anlass Öl einzulagern. Da die Terminpreise für Lieferungen im Herbst oder Winter unter den aktuellen Preisen liegen, verliert das eingelagerte Öl im Zeitverlauf an Wert. Das erklärt auch, warum im physischen Ölmarkt mehr als genug Öl angeboten wird, während die Preise an den Ölterminbörsen immer höher klettern.

Nur im zweiten Quartal könnte es vorübergehend zu viel Öl geben, falls sich die amerikanischen Schieferölfirmen schnell vom Preisschock des Vorjahres erholen sollten. Doch das ist alles andere als sicher, denn die Aktionäre und Investoren drängen auf Disziplin bei den Investitionen und vor allem auf schwarze Zahlen. Das bremst jede kreditfinanzierte Bohreuphorie, die in den letzten Jahren immer wieder zu einem Boom bei den Fördermengen, aber auch zu roten Zahlen in den Bilanzen der Schieferölfirmen geführt hatte.

Heute zu Handelsbeginn bleiben die Händler vorsichtig optimistisch. Gewinnmitnahmen senken immer wieder die Preise, aber Kaufinteresse ist da. Wer kurzfristig orientiert ist, nimmt Gewinne mit; wer langfristig orientiert ist, kauft eher zu.

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 57,76 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 60,71 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 496,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8252 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,2116 Dollar.

Nationaler Markt

Leichte Beruhigung auf dem Heizölmarkt: Die Heizölpreise bleiben heute den dritten Tag in Folge stabil, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Nach wie vor sind durchschnittlich 60 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter) fällig.

Die kurze Entspannung reicht aus, um die Gemüter zu beruhigen. Der Anflug von Kaufpanik, der sich in den letzten Tagen zeigte, endete schlagartig. Die Bestellaktivität sank auf ein mittleres Niveau zurück.

Das zeigt sich auch beim Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst. Es fiel ebenfalls auf die mittlere Stufe. In der aktuellen Lesereinschätzung setzen wie gestern 58% der Voten auf fallende Heizölpreise. Noch immer blicken die Verbraucher relativ pessimistisch in die Zukunft.

Bei den Preischarts haben die drei Entspannungstage nicht viel verändert. Noch immer ist kurz- und mittelfristig ein klarer Aufwärtstrend bei den Heizölpreisen sichtbar.

Was tun? Die aktuelle Beruhigung bei den Heizölpreisen ändert nichts daran, dass die internationalen Rohölpreise weiter noch oben streben. Es wäre riskant, auf einen stärkeren Preiseinbruch in den kommenden Wochen zu setzen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil