Internationaler Markt

Die Ölnotierungen bleiben ihrem Muster treu. Nachdem die letzte Februarwoche mit Gewinn endete, wurde die erste vollständige Märzwoche mit einem Verlust abgeschlossen. Die alternierende Bewegung bringt im Ergebnis der letzten sieben Wochen einen Seitwärtstrend zu Tage. Dieser rundet das Bild von widersprüchlichen fundamentalen Markteinflüssen ab, deren Wirkung auf Nullsummen hinausläuft.

Bei Angebot und Nachfrage steht beispielsweise eine üppige, mit Mühe konstruierte künstlich eingeschränkte Förderung der OPEC-Plus einem Bedarf des weltgrößten Ölimporteurs China gegenüber, der in Kürze zu sinken beginnen soll. Schätzungen zufolge übertraf die Produktion der OPEC-Plus im Februar die Förderziele der Allianz. Das läge maßgeblich an den hohen Produktionsmengen der OPEC-Mitglieder Irak und Iran sowie dem Nicht-OPEC-Mitglied Kasachstan.

Der Iran, der aufgrund der gegen ihn gerichteten Sanktionen von den Produktionskürzungen freigestellt ist, rühmt sich damit, trotz der Behinderung des Westens die höchste Förderleistung seit 2018 erreicht zu haben und das Öl problemlos zu einem marktnahen Preis verkaufen zu können. Unabhängige Beobachter sehen keine Einschränkungen oder Blockaden, die das Land daran hindern könnten, sein Ölgeschäft auszubauen.

Aufgrund des von OPEC-Plus hoch gehaltenen Preisniveaus gelingt es unabhängigen westlichen Ölproduzenten ebenfalls, die Leistung zu steigern, ohne dabei in eine Schuldenfalle zu laufen. Das gilt ganz besonders für die USA und Kanada. Anders als in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts wird das Öl aus Nordamerika am Weltmarkt angeboten und sorgt dort für Wettbewerb und preisliche Entspanntheit.

Die Nachfrage Chinas am globalen Ölmarkt wird seit dem Ende der Pandemie kritisch beäugt. Zwar ist sie in 2023 auf ein neues Hoch gestiegen. Im Januar und Februar 2024 ist sie aber trotz des intensiven Reiseverkehrs während der Neujahrszeit nicht über die Dezemberimporte hinausgekommen. Das mag auf Jahressicht noch einmal gelingen. In 2025 sollte der Bedarf einer neuen Prognose der staatlichen Ölgesellschaft CNPC zufolge aber seinen Zenit erreicht haben. Der wurde im vergangenen Dezember von derselben Analysten noch in 2030 gesehen. Ein Grund für die schnelle Revision der Zahlen sei der außerordentlich rasche Anstieg der E-Mobilität in China. Diese wird hauptsächlich mit heimischer Kohle betrieben.

Für einen höheren Ölpreis sprechen in diesen Tagen eigentlich nur die kriegerischen Ereignisse und Störungen im Nahen Osten sowie die Zinsaussichten in den USA. Eine Eskalation der Gewalt in der Region zwischen Mittelmeer, Arabischem Meer, Rotem Meer und Persischem Golf würde sicher extreme preisliche Verwerfungen hervorrufen. Im Falle eines unerwarteten Waffenstillstands könnten die Preise indes nachgeben. Das wäre auch der Fall, wenn die US-Notenbank langfristig am aktuellen Zinsniveau festhielte. Eine Zinssenkung würde dagegen höhere Ölpreise provozieren, da Finanzjongleure damit einen Mehrverbrauch der US-Konsumenten verbinden.

An den Ölbörsen schwingen die Notierungen nach einem ansehnlichen Freitagsverlust zum Wochenstart seitwärts. Dabei bewegen sich die Rohölpapiere stärker als die Gasölkontrakte. Dass nach dem oben erwähnten Muster nun wieder eine Preissteigerungswoche an der Reihe ist, deutet sich heute Morgen noch nicht an.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 77,98 Dollar und das Barrel Brent zu 82,14 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 826,00 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9136 Euro. Damit kostet der Euro 1,0943 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben nach, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen dabei den Vorgaben des internationalen Markts. Die Trendkanäle werden durch die aktuelle Bewegung bestätigt. Sie weisen kurz- und mittelfristig abwärts. Aktuell ist Heizöl gut ein Prozent günstiger als vor einem Jahr, obwohl zwischenzeitlich die Erhöhungen der CO2-Abgabe und der Maut auf den Preis aufgeschlagen wurden.

Die Nachfrage im Binnenmarkt belebt sich wieder einmal. Die Preise geben allen Anlass dazu. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl ist nach wie vor ein Spiegelbild der tatsächlichen Preisbewegung. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ziemlich starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreissystem zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wer spekulieren möchte, sollte die Preisbewegung eng verfolgen. Wer Sicherheit will, kauft jetzt.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil