Internationaler Markt

Uninspiriert geht es zu am Ölmarkt. Finanzjongleure und Ölhändler halten sich mit spekulativen Wetten zurück. Zwischen fortschreitender wirtschaftlicher Erholung und neuen Einschränkungen aufgrund steigender Corona-Fälle, zwischen der Ankündigung der OPEC-Alliierten, die Produktionsbremse zu lockern, und der Gefahr, die libysche Produktion abermals aufgrund von Lohnstreitigkeiten dahinschmelzen zu sehen, ist kaum ein Marktteilnehmer bereit, eine klare Position zu beziehen. Das hält die Ölnotierungen auf Seitwärtskurs.

In Sachen Corona entwickelt sich Europa, namentlich die EU, zum wesentlichen Unsicherheitsfaktor für wirtschaftliche Entwicklungen. Weder die politische Führung noch die administrativen Prozesse vermitteln das Vertrauen, das sich die Wirtschaft wünscht, um aufbauend agieren zu können. Die Bundesregierung der größten Wirtschaftsmacht Europas schwadroniert in der Krise über wissenschaftliche Lösungskonzepte und versteckt sich hinter deren Protagonisten aus Medizin, Virologie und Physik, die mit eilig gebauten Modellen und Daten nach öffentlicher Anerkennung streben. Regierungsamtlich werden mit den Partikularinteressen dieser Gruppen mittelalterlich anmutende Lockdown-Varianten gerechtfertigt, die von den eigenen Unterlassungen des Krisenmanagements ablenken mögen. Der jahrelang praktizierte Regierungs-Attentismus offenbart sich hier wie in kaum einer anderen großen Wirtschaftsregion der Erde. Er ist mittlerweile so tief in der politischen DNA verankert, dass Besserung im Verlauf dieser Krise nicht erwartet werden kann. Die Funktion der Gesellschaft, die beileibe nicht mittelalterlich ist, wird im Wesentlichen durch das aufgeklärte und mitdenkende Bürgertum selbst aufrechterhalten. Dort steckt das Potenzial, das die Wirtschaft vorm Absturz bewahrt.

Da dieses Potenzial für Finanzjongleure deutlich schwerer zu erfassen ist als ein starker Regierungsarm wird deren Handeln noch einige Zeit von partieller Unsicherheit geprägt sein. In anderen Worten, das Gesamtensemble aus den positiv bewerteten Wirtschaftsräumen USA und China sowie negativ eingeschätzter EU vermittelt weder Aufbruch noch Abbruch.

Für die Ölpreise ergibt sich daraus im Mittel Stillstand. Der wird heute Morgen an den Börsen durch die Rücknahme des kleinen Gewinns von gestern bestätigt.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,39 Dollar und das Barrel Brent zu 62,88 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 501,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8408 Euro. Damit kostet der Euro 1,1890 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise stehen praktisch still, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Von den internationalen Börsen kommen keine Impulse, die sie zu bewegen vermögen, und hierzulande herrscht ebenfalls Ruhe in vielfältiger Hinsicht. Die wird nach Wunsch der Regierung eher zu- als abnehmen.

Der Binnenmarkt für Heizöl ist gleichwohl relativ belebt. Was soll man auch anderes tun, als Heizöl zu bestellen? Konsequenterweise sinkt die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise ein wenig. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung sind freundlicher als in den letzten Monaten. Der Aufwärtstrend ist nur noch in der 12-Monats-Ansicht stark ausgeprägt. Als sichere Bank auf fallende Preise sollte die Chart-Technik aber in keinem Fall verstanden werden.

Das mathematische Tiefpreissystem gibt für einigen Regionen Deutschlands Kaufsignale.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Es ist ein Kaufmoment, kein starker aber allemal ein nutzbarer.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil